Hier nun die versprochenen ausführlichen Infos:
Am Freitag gab es erstmal die Startunterlagen (Zelt hinter dem Römer) und die dazugehörige Messe (Zwar viel Auswahl, aber günstige Sachen musste man mit der Lupe suchen).
Abends um 19:00 Uhr dann die Pastaparty in der Frankfurter Eissporthalle. Hierbei wurden auch einige der Profiathleten vorgestellt. Und ein Amateurstarter aus Mexiko, welcher in der vorherigen Woche noch den IM in Österreich gefinisht hatte, in der Woche dann auf den Montblanc gewandert war und am Sonntag in FFM seinen 85.!!!! Ironman vollenden wollte.
Das Essen war sehr gut, die Stimmung auch.
Am Samstag hieß es dann ab 10:00 Uhr Abgabe des Rads mitsamt Helm, Schuhen, Laufsachen (Im separaten Beutel für die 2. Wechselzone) am Langener Waldsee. Bis man den mal gefunden hatte - den diversen Navis war er nämlich unbekannt!! Der erst Blick auf den See ließ dann den Kollegen Jörg doch etwas ruhiger werden. So nach dem Motto "Im Freibad sehen 3.800 Meter nicht so lang aus". Danach fuhren wir in die Stadt, damit Jörg auch noch auf die Messe kam. Gut, dass er seine Finanzministerin dabeihatte, welche ihn so gerade noch am Powershopping hindern konnte. Dann führt uns der Kollege Heiner aus Kallenhardt noch auf eine Dachterasse, wo wr das Panorama von Frankfúrt genießen konnten. Danach ging es zurück in unser Hotel (Vorort Dreieich, etwa 4 km vom Langener Waldsee weg), noch kurz in die Eisdiele und ab in die aufgeheizten Zimmer.
Um 3:30 am Sonntag weckte uns das Telefon. Um 3:50 ging es zum Frühstück und um 4:40 fuhr unser Hotelshuttle mit uns los. Leider hatte der Veranstalter die Zufahrt zum See schon gesperrt. So ging es für alle zu Fuss 1,8 km durch den Wald direkt zum Startbereich. Dort durften wir unsere Räder aus der nächtlichen Folienhülle befreien, die Reifen wieder aufpumpen, Kleiderbeutel für die Zielzone abgeben und dann ab zum See. Um 6:45 starteten die Profis sowie etwa 300 bunt gemischte normale Athleten in der 1. Startgruppe (= Gelbe Kappen). Unsere Gruppe (Rote Kappen) ging um 7:00 Uhr ins Wasser.
Ab hier berichte ich nur noch über meinen Wettkampfverlauf: Das Schwimmen lief besser als gedacht. Ich hatte mit einer Zeit von ca. 1:15 bis 1:20 Std. gerechnet und freute mich daher beim Blick auf die Stoppuhr über die dort stehende 1:12. Aber der Schreck kam dann auf dem Weg in die WZ 1: Es regnete!! Also im Umkleidezelt einmal komplett neu angezogen. Dann ab zum Rad und los. Nach ca. 400m habe ich den ersten Stopp gemacht und mir erstmal die Regenjacke (Welche in in weiser Voraussicht am Flaschenhalter hängen hatte) angezogen. Dann weiter auf der ca. 12 km langen Zufahrt zur Radrunde. Schon auf den ersten ca. 4,5 km wunderte ich mich über die vielen Athleten, welche am Wegesrand ihre Reifen flickten. Was hatten die wohl falsch gemacht? Es lief prima. Auch die erste Steigung (The Beast) ging ganz einfach. Dann bei km 40 der 2. Stop. Meine Werkzeugtasche hatte sich gelöst und hing nur noch an einem von drei Riemen. Also wieder festgemacht und weiter. Ohne hätte es bei einer Panne ganz schön blöd ausgehen können. Dann bei km 85 die grosse Freude: Der Regen hörte auf. Mit Tempo weiter und bei km 116 der nächste Stop. Einmal aufgefahrene Power-Gel-Verpackung (Ihr wisst, wie schön die Dinger kleben) vorne aus der Gabel gefischt, damit das nervende Schleifen aufhörte. Dann bei km 133 der letzte Stop. Wasser in die Büsche bringen, Regenjacke wieder aus (Sonne war da und es wurde warm) und schnell ein Powerbar verzehrt. Dann etwas später kurzes Gespräch mit einer Bekannten vom TriTeam Soest. Dabei aufgepasst, das einen nicht der Referee beim nebeneinanderfahren erwischt. Dann mit Dampf die letzte Steigung (Den Hearbreak Hill) hinauf und es ging abwärts auf die Skyline von Mainhattan zu. Dabei hatte ich auf einmal die Kollegin Diana Peters vom Tritus SV Neptun vor mir, an der ich dann noch in voller Fahrt vorbeizog. Vor der Wechselzone der obligatorische Blich auf den Tacho und die Erkenntnis, dass uns hier der Veranstalter doch wieder etwas mehr zugemutet hat. Laut Ausschreibung sollten es 180,2 km sein, laut Wettkampfbesprechung 181 und was waren es wirklich? 183,5!! Und das zeigten auch die Tachos der diversen anderen Mitfahrer an. In der WZ wurde einem das Fahrrad direkt abgenommen. Man konnte dann direkt weiter, seinen Laufbeutel vom Ständer nehmen und sich im Umkleidezelt umziehen. Ich nutzte die Gelegenheit, den Dress komplett von Einteiler auf Short und Kurzarmtrikot zu wechslen. Dann ab auf die Laufstrecke. Und hier ging es schon nach 1,5 km los mit der mich dieses Jahr permanent ärgernden Sehnenentzündung an der rechten Hüfte. Also ging es nur auf die altemodische Art: Stellenweise laufen und dann wieder gehen. So habe ich mein auf der Radstrecke vielleicht noch mögliches Ziel (Unter 12 Stunden) recht schnell begraben. Als dann in meiner ersten Runde der Jörg (Bereits in der 2. Runde) von hinter kam, konnte ich ihn nur ziehen lassen. So ging es dann die ganze Zeit weiter. Unterwegs halfen einem die Anfeuerungen der Fans (Danke an Andre, Michaela, Rita und Heiner) dann beim weitermachen. In der letzten Runde stand hatte ich dann auf einmal die Kollegin Diana wieder vor mir, welche in der WZ 2 an mir vorbeigezogen war, sich jetzt aber mit Magenproblemen nur noch gehend von Dixi zu Dixi bewegte. Nachdem ich weitere 2 km zurückgelegt hatte und wieder eine längere Strecke gelaufen war, verriet mir der Blick auf die Uhr, dass es so gerade noch unter die 13 Stunden gehen könnte. Also den Schmerz unterdrückt und wieder angelaufen. Dann an der letzten Wende (wo es pro Runde die Kontrollbändchen gab) verdunkelte sich der Himmel, es begann zu schütten und die Windböen schoben die Fässer (Für die leeren Becher) vom Rand auf die Laufstrecke. Aber da half nur ausweichen und weiter.
Dann an der Wechselzone vorbei und ab in den Zielkanal. Und es hat gereicht, 12:59:22 Stunden. Weiter in die Athletenzone, Beutel holen, Duschen (Sogar warm) und dann (Zusammen mit Jörg, welcher auf mich gewartet hatte) Finischer-Shirt (sieht gut aus) und Urkunde geholt. Dann wieder in die Wechselzone, die beiden restlichen Beutel und die Räder geholt und dann ab zum Shuttle-Bus. Der hat natürlich ewig auf sich warten lassen, so dass wir erst nach 22:00 im Stockdunkeln wieder am Langener Waldsee waren. Dort sind Jörg und ich dann noch mit den Räder ohne Licht im Dunkeln auf dem Seitenstreifen der Bundesstrasse noch knapp 3 km zum geparkten Auto gefahren. So waren wir erst gegen 22:30 wieder im Hotel.
Wahrlich der längste Tag.
Am Montag früh dann erstmal gefrühstückt, die Räder wieder umgepackt, die Klamotten wieder in die Autos und dann nochmals nach FFM in die Eishalle zur Siegerehrung. Hier gab es wieder lecker Essen (Nicht nur Pasta) und Getränke. Es wurden zuerst die verschiedenen AK-Sieger (Ab 20-24 bis 70-74) und dann die Profis geehrt. Anschließend die Ausgabe der Slots für Hawaii. Hier hätten Jörg (11:15:46) und ich jeder unter 9:27:30 bleiben müssen, um einen Platz zu bekommen. Das werden wir in unserem Leben wohl nicht mehr schaffen. Dafür haben wir beide uns noch am Souvenirstand (Ziemlich teuer, aber eine Belohnung sollte schon sein) mit diversen Kleidungsstücken eingedeckt. Dann ging es ab Richtung Heimat. Hier habe ich nach dem Entladen des Autos erstmal das Fahrrad direkt mit Schlauch und Bürste bearbeitet. Ich denke, jeder kann nachvollziehen, was 85 km Regenfahrt für einen Dreck hinterlassen.
Als Fazit kann man sagen: Der Frankfurter IM ist zwar verdammt teuer, aber die Sache war es wert. Ob ich noch mal eine Langdistanz mache: Sicher. Aber es muss nicht unbedingt ein so teurer IM sein. Und dann wird sich auf jeden Fall besser vorbereitet.
LG
Dietmar