RE: Nordseeschwimmen 2012 - 2

Wow, das ging aber schnell! Herzlichen Glückwunsch! Gruß Julia

Hallo Ihr Lieben,

herzlichen Dank für die Anteilnahme und für's Daumen drücken (hat geholfen).

Ich war gestern erst um 23:00 Uhr zu hause und auch etwas müde, daher melde ich mich erst jetzt.
Das Nordsee Schwimmen war 'ne tolle Erfahrung - möchte sie auf keinen Fall missen - und kann sie nur wärmstens empfehlen.
Ich setzte mich gleich mal hin und schreib ein paar Zeilen dazu.

Lieben Gruß,
Horst

Herzlichen Glückwunsch!! Super gemacht.

Müssen wir jetzt die Schwimmhäute entfernen?

Bis Bald.

Dietmar

Danke Elke; typisch Horst und Jammerlappen
Das sind die Stichworte, unter denen ich „mein“ Nordsee Schwimmen zusammen fassen könnte.

Aber schön der Reihe nach:
Wie vielleicht bekannt, war ich vergangene Woche erkältet und hab mich mit der Entscheidung zu schwimmen sehr schwer getan. Ist halt ‘ne Sache, für die ich auf keine großen Erfahrungswerte zurück greifen kann und das Hennesee längs schwimmen vor ein paar Wochen hat nicht wirklich Mut gemacht - so kalt war mir danach.
Aber am Samstag morgen fühlte ich mich fit genug - die Nase war endlich frei und es sollte ja auch kein Rennen mit Endbelastung, sondern ein Dabeisein werden.
Leider war Anja mit ihrem Infekt noch nicht so weit und so bin ich kurz vor 9:00 dann los. Na ja nicht direkt - erst noch den Grünschnitt zur Annahmestelle bringen. Der nächste Termin ist erst in vier Wochen.
Kurz nach 9:00 geht es auf die Autobahn. Das Navi sagt Ankunft um 12:12 Uhr. Wettkampfbesprechung ist um 13:00. Also eine knappe Stunde Luft - das sollte passen.

ABER:
Was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste:
1. Unser Navi glaubt scheinbar, ich chauffier es in einem Ferrari durch die Gegend = 25 min. länger gefahren - trotz zügiger Fahrweise.
2. Die A1 wird bei Cloppenburg auf eine Länge von ca 20 km halbseitig erneuert = 50 min. im Stau stehen

Hier wurde der alte Spruch: „Wissen ist Macht und Nichtwissen macht auch Nichts“ einwandfrei widerlegt. Bei mir machte das Nichtwissen, dass ich um 13:26 in Bensersiel ankam. Zur Erinnerung: Das Briefing war 13:00 und die Fähre nach Langeoog legt um 13:45 ab. Wer jetzt denkt „typisch Horst - der lernt es wohl nie“ - stimmt!

Die Region um den Hafen teilt sich in Bensersiel in den Osthafen (dort lag die Fähre) und den Westhafen (dort war die Anmeldung - ein niedlicher kleiner roten Bauwagen). Ich kam von Osten in den Hafen, sah dort hunderte von geparkten Autos stehen - von den Touries, die mit der Fähre nach Langeoog gefahren sind - und dachte nur “Au Sch...e, jetzt noch nach einem Parkplatz suchen“ - ich hab dann den ersten, den ich fand genommen. Mit der Konsequenz, dass ich mit meinem „Gelump“ um den ganzen Hafen zur Anmeldung rennen durfte. Die Kollegen in schwarz (Neo) kamen mir inzwischen entgegen und gingen an Bord der Fähre. 13: 38 Uhr, das motiviert!

Die Dame an der Anmeldung war sehr nett. Schnell die Nummer auf die Hand geschrieben, den Namen und die Unterschrift in die Startliste eingetragen und meine kleine Tasche mit Neo, Schwimmbrille, Badekapp und Vaseline aus der großen Tasche nehmen - diese durfte ich netterweise im Bauwagen deponieren - für den Weg zum Auto war keine Zeit mehr.
Aber auch für den Weg zur Fähre um die Hafenmole wurde es verdammt knapp. Man war dann so nett und hat mich mit einem DLRG Boot (die hatten dort 33 DLRG Boote im Einsatz - tolles Engagement!) quer durch die Mole zur Fähre geschippert. Dort bin ich dann seeseitig über die Reling an Bord geklettert - und: ich war nicht der letzte an Bord ;o)

Während der Überfahrt habe ich mich dann umgezogen und eine nette junge Frau aus Essen kennen gelernt. Auch für sie war es der erste Start hier. Von Ihr erfuhr ich, das man beim Briefing mitgeteilt hat, das dieses das letzte Nordsee Schwimmen wäre - die Sache ist einfach zu teuer geworden. Ich war sehr glücklich, das ich nicht gekniffen und diese unwiederbringliche Chance wahrgenommen hatte. Ich war beim letzten Nordsee Schwimmen von Langeoog nach Bensersiel dabei! Hier möchte ich gern Elke danken, die mir mir ihrer SMS („TriFun Fahne hoch halten“) den letzten Kick gegeben hat zu starten. Danke Elke!
Ach ja, die Begleitung der jungen Frau war dann so nett und hat meine Tasche mit den Straßenklamotten wieder von Bord genommen und - ja genau - im Bauwagen deponiert.
Als wir dann auf Langeoog ankamen sind alle so von Bord gegangen, wie ich ankam: über die Reling.
Der Himmel war inzwischen strahlend blau, die 15° bis 16° Wassertemperatur waren gar nicht so schlimm. Einige sind sogar nur in Badehose/Anzug in die Nordsee gesprungen. Ok, sie hatten etwas mehr wie die 3 kg Speck, die ich mir extra angefressen habe. Aber trotzdem: Respekt! Ich dachte nur, wenn es hier einen Preis für das größte Weichei oder den größten Jammerlappen geben würde, ich wäre bestimmt ein Kandidat dafür. So, wie ich vorher mit den Temperaturen und dem Wetter gehadert habe.
Ich weiß jetzt gar nicht, ob ich im Leben schon mal auf Langeoog war?
Ich hatte jedenfalls den Strand unter den Füßen ;o)
Na ja, dann fiel auch schon der Startschuß und es ging ab. Anfangs konnte ich mich noch am Mast eines Segelbootes orientieren, das vor dem Feld fuhr - aber auch der war bald außer Sichtweite. Das Schwimmen in der Nordsee war mit der Ostsee nicht vergleichbar - viel längere und höhere Wellen, trotz ruhiger See. Dann das sehr salzige Wasser und im Vergleich zum Ostseeman: kein Ufer in der Nähe zum orientieren. Letzteres war für die nächsten Kilometer die größte Herausforderung. Ich habe es ruhig angehen lassen - bin einfach mitgeschwommen und hab mir die Sache angesehen. Es gab nur wenige Schwimmer die einen einigermaßen geraden Kurs schwammen -- oder war mein Kurs so „schräg“? Ist nicht ganz einfach.
Auch die Momente, wo du nur Wasser vor dir siehst „kitzeln“ etwas. Interessant fand ich, wenn ich Schwimmer überholen wollte, waren die mal dicht dran, so das ich dachte, gleich hab ich ihn und eine Welle später waren die fast doppelt so weit weg. Man ist halt Spielball der Wellen.
Besonders schön waren die Blicke nach rechts, wo ich gelegentlich die Silhouette von Schwimmern gegen das Glitzern der Sonne auf den Wellen sah. Tolles Gefühl! Mitten im Meer, der Himmel ist blau, die Sonne glänzt auf jeder Wellenspitze und du gleitest ruhig, aber kraftvoll durch die Wellen - bekomme grad noch Gänsehaut.
Ja, so geschätzte 6 km hab ich es ganz locker gehen lassen. Dann wurde die „Schwimmrinne“ etwas deutlicher und damit die Richtung klarer. Jetzt hab ich das Tempo forciert und bin „härter“ geschwommen.
Von der Belastung war ich immer im grünen Bereich - es hätte durchaus noch ein paar km kommen dürfen.
Aber die Zeit war auch kein Kriterium. Auch die Platzierung - ist übrigens noch nicht raus, da in der Ankunftsliste noch Flossenschwimmer und „Normalschwimmer“ gemeinsam gewertet sind - war ja sekundär.

Resümee:
Tolle Erfahrung - ich bin sehr glücklich dabei gewesen zu sein.
Lange Anreise (sollte man nicht allein machen, dafür ist die Anreise zu lang
(Langeweile und Kosten: > 100 € allein der Sprit) am Besten ein Team aus Schwimmern und Begleitern verbunden mit einem Kurzurlaub.
Sollte das bei der Siegerehrung angesprochene Nordsee Schwimmen von Norderney nach Norddeich zustande kommen, sollten wir dabei sein - ich bin es jedenfalls.

Lieben Gruß
horst

Man sollte nie schieben... ( wenn s halbwegs geht...)
wer weiß, was nächstes Jahr ist ....
....Gar nichts mehr .... Schade, schade....

Vielleicht fährst demnächst mal ne Std früher los ...?!?;)
Schon toll !!!
Lg

2014: Leuchtturmschwimmen Wilhelmshafen:
http://www.tsr-triathlon-whv.de/index.php?Itemid=164

das wäre doch auch mal was?

LG Horst

War nicht für 2014 Roth angedacht??

Bei Terminkollision hat Roth auch definitiv Priorität.
Aber wenn beides geht - warum nicht?

Nochmal, Klasse Leistung, toller Bericht- macht Lust auf mehr!!!
2014 Roth ist aber wirklich nun 1. Pflicht.

Grünes Licht zu Hause habe ich schon!
Erhol Dich gut
Jörg