Medicycling Cup Einzelzeitfahren und Radrennen Hammburg 2012

#1 von Horst , 10.09.2012 21:07

„Triathleten können alles ein bisschen, aber nichts richtig“
sagt man uns gerne nach.
Für mich stimmt das auch.
Am vergangenen Wochenende hatte ich einmal mehr Gelegenheit das zu erfahren.

Einmal im Jahr wird im Radrennen und Einzelzeitfahren die Deutsche Meisterschaft der Ärzte & Apotheker und der Medicycling Cup für die übrigen Gesundheitsberufe ausgefahren.
In diesem Jahr sollten die Wettbewerbe in Hamburg statt finden. Das Einzelzeitfahren über 19 km und das Radrennen über 60 km (11 Runden a 5,5 km), alles topfeben. Da ich Hamburg sehr mag und mir flache Strecken liegen, habe ich mich gleich wieder für das Einzelzeitfahren gemeldet. Anja und ich haben dann ein Hotel direkt an der Strecke gebucht und die Vorfreude war groß. Kurz bevor es dann los ging, kam mir in den Sinn, dass ich eigentlich auch mal bei dem Radrennen starten könnte. Die Strecke ist flach, direkt bei unserem Hotel und das Wochenende sind wir ja eh dort. Stefan Nolte hat mir dann sein Rennrad geliehen - mit meinem RR mit Triathlonlenker darf man bei Radrennen nicht starten - und ab nach Hamburg.

Nach einem sehr schönen Vormittag bei alten und neueren Meistern in der Hamburger Kunsthalle (sehr zu empfehlen) wurde es am Samstag um 16:40 ernst. Einige Mitstreiter nahmen den Wettkampf sogar sehr ernst (ein Stunde vorher auf der Rollen warm gefahren) und von den Hightec Bikes will ich gar nicht erst reden. Wir starteten im Minuten Takt: erst die Frauen, dann die Männer. Erst die älteren, dann die jungen. Leider war mein direkter „Vorstarter“ nicht angetreten, so hatte ich niemand zum „jagen“. Die Wetter Bedingungen waren optimal: nicht zu heiß und nur mäßiger Wind. Nach 27:21 war die Sache dann auch schon wieder vorbei. Ein Kollege hat mich beim letzten Km noch eingesammelt. Er war zwei Minuten nach mir gestartet und ist die 19 km mit einem 45er Schnitt gefahren, was in meiner AK übriges drei Leuten gelungen ist - Hammer! Ich sollte mich vielleicht doch vorher auch mal auf die Rolle setzen ;o). Bei mir kam - wie im vergangenen Jahr - wieder der 7. Platz von 10 Teilnehmern (Herren B) dabei raus. Der Schnitt lag bei 41,7 km/h, die HFav so um die 171. Das ist ca 95% Hf/max. bei mir.

Am nächsten Morgen ging es dann um 10:00 los mit dem Radrennen. Elf Runden a 5,5 km, alles flach, ein paar Kurven und Abzweige. Ich war noch keine 500m gefahren, da wusste ich: „hier biste falsch“. Die Jungs kennen nur eines: Vollgas! Die, die hier gewinnen und sich nicht auf den Sprint verlassen wollten, haben ein Höllentempo vorgelegt und die andauernden Ausreisversuche pushten das Tempo in für mich völlig unbekannte Höhen. Der Schnitt der ersten Runde lag bei fast 40 km/h und die Spitzengeschwindigkeit bei > 50 - im flachen! Das hat mich schon einmal fertig gemacht. Dann gibt es in den Abzweigen und scharfen Kurven so „Gummiband Effekte“: Vor der Kurve staucht sich das Feld, da vorn gebremst wird. Nach der Kurve ziehen vorn die Jungs voll an und das Feld zieht sich mächtig auseinander. Wenn sich das Feld nach passieren der Kurve wieder auf seine Ausgangslänge zusammen zieht, dürfen hinten die Fahrer richtig hart rein treten, um den Anschluß nicht zu verpassen. Da ich, um vorn zu fahren weder die Beine, noch die Fahrtechnik habe und mich im Gedränge der Mitte ausgesprochen unwohl fühle, blieb nur das Ende des Feldes. In der ersten Runde ging das noch, in der zweiten musste ich dann schon das ein oder andere Loch zu fahren (was ohne Windschatten vom Vordermann wirklich auf Anschlag fahren bedeutet) und in der dritten Runde hab ich mir dann gesagt, „wenn das so weiter geht, bin ich gleich völlig im A***h, sollen die Jungs sich doch die Kante geben, wenn sie wollen“. Ich hab dann mein Tempo gemacht (Schnitt 34,4 km/h) und den Zug fahren lassen. Die haben mich auf ihrer letzten Runde sogar noch überrundet (Schnitt > 40 km/h) und Anja sagte, sie seien mit einem „Affenzahn“ über die Ziellinie geballert.

Den Kollegen Respekt für die gezeigte Leistung, aber mir ist so ein Radrennen doch erheblich zu hektisch.

Ja, Radrennen sind nichts für mich, das weiß ich jetzt auch aus Erfahrung.
Und dafür ist das Leben ja da, um Erfahrungen zu machen ...


LG Horst


Angefügte Bilder:
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RE: Medicycling Cup Einzelzeitfahren und Radrennen Hammburg 2012

#2 von Catrin , 17.09.2012 09:55

sehr spannender Bericht... aber wo sind unsere Vereinsfarben??!! schwarz??!! Kann ja fast jeder...LG Catrin

 
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RE: Medicycling Cup Einzelzeitfahren und Radrennen Hammburg 2012

#3 von Tom-Hesse , 17.09.2012 23:38

Es gibt Tage, da rollt es einfach nicht.
Mal zur Aufmunterung ein Video von einem, bei dem es nicht gut lief.

 
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RE: Medicycling Cup Einzelzeitfahren und Radrennen Hammburg 2012

#4 von Horst , 24.09.2012 21:52

Hier noch ein paar nette Bilder von den Veranstaltungen

Elbinselrennen
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RE: Medicycling Cup Einzelzeitfahren und Radrennen Hammburg 2012

#5 von David , 27.09.2012 09:21

Soweit ich das einschätzen kann hast du im Vergleich mit den anderen Teilnehmern mit die beste (aerodynamischste) Position auf dem Rad. Das sieht gut aus!

 
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RE: Medicycling Cup Einzelzeitfahren und Radrennen Hammburg 2012

#6 von Horst , 27.09.2012 14:22

Hi David,
Ja, rollen kann ich ganz gut ;o)
Trotzdem verunsichert es mich doch etwas, die meisten Profis mit einem runderen Rücken auf dem Rad zu sehen. An der Dehnfähigkeit sollte es bei denen ja eigentlich nicht liegen.
LG Horst

 
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