Hennesee 2013

#1 von Droste , 09.07.2013 23:15

Hallo Trifunler,

ihr wart zwar fast alle da, dennoch möchte ich wieder einen Bericht vom Rennen verfassen...

Bis jetzt hatte ich diese Saison in Oelde eine Volksdistanz und in Heilbronn eine Mitteldistanz bestritten (Bonn war ja nur ein Duathlon).
In Oelde kam ich auf dem Rad nicht Richtig ins rollen und in Heilbronn nagte ich am ende etwas an den Kräften...
Doch am Hennesee beim Heimrennen wollte ich kein Lehrgeld mehr bezahlen und so entschied ich mich für eine sehr strickte Rennvorbereitung.
Diese beinhaltete das Abfahren der Radstrecke, das Ablaufen der Laufstrecke, eine sehr gewissenhafte Ernährung und eine Messung meines Fitnesszustandes über den Ruhepuls.
Alles konnte ich die Woche zuvor richtig bestreiten (Montags Radstrecke abfahren bei Gewitter war nicht sehr geil) und so ging ich Super Vorbereitet an den Start.
Doch nicht nur das, ich musste mir bei meiner genauen Analyse der Rennen auch immer wieder eingestehen das meine Wechselzeiten sehr mies im vergleich zu anderen Sportlern sind und so drehte ich nochmal an jedem Schräubchen das ich fand. Anschließend ging es dazu sich eine kleine Strategie für das Rennen auszuarbeiten, aber dazu später mehr. Soviel zur Vorbereitung...

Am Freitag bauten wir dann alles schön auf und ich ging nochmal alles genau durch... Schwimmen, Wechsel, Rad, Wechsel und Laufen... Als wir dann fertig aufgebaut hatten kam es wie es kommen musste... Durch meine großen Worte zuvor kam von Julia die Frage was für eine Schwimmzeit ich mir den vorgenommen hätte... Ich hatte dieses zuvor schon gefühlte 100 mal durchgerechnet und mir gesagt dass das ganz zu Optimistisch ist, aber dann sagte ich einfach 17:45 (jetzt weiß ich genau warum alle Profitriathleten vor dem Wettkampf so tief Stapel, man kann nur verlieren )

So aber nun zum eigentlichen Wettkampf...
Ich ging mal wieder sehr spät ins Wasser (Schwimmer sind da sehr ruhige gemüter bei teilweise 6 Starts pro Tag hält man das sonst nicht aus). Ich schaute mir kurz das umfeld an und Versuchte herrauszufinden an welcher stelle man den besten Start hätte. Ich entschied mich für eine eher mittlere Position da links von uns die Leine das ganze begrenzte und ich die schnellen genau dort vermutete und diesen nicht die gelegenheit geben wollte sich an mich zu hängen . Die entscheidung zeigte sich als genau richtig und so konnte ich wieder mit meinen gewohnten Startsprit ein Loch zwischen mir und den verfolgern reißen! Die Schwimmstrecke Empfand ich etwas schwierig zu überblicken da ich mich die ganze Zeit versuchte an den Orangenen Bojen zu Orientieren die sehr klein waren und das Blaue Boot die ganze Zeit etwas zick zack vor mir her padelte und so die Boje bedeckte (ich vertraue nicht gerne wem anderes). Als das Feld geordnet war versuchte ich nochmals das Tempo zu focusieren was mir leider nicht gut gelang. So stieg ich am ende mit einer Zeit von 20:49 aus dem Wasser und musste eingestehen das meine Ansage sehr Optimistisch war, auch wenn ich vermute das die Schwimmstrecke etwas mehr als die angegebenen 1400 m enthielten (aber musste ja jeder Schwimmen). Meine 26sek. Vorsprung zeigten sich durch einen unglaublichen Wechsel vom späteren Sieger König, Tammo mit einer Wechselzeit von 1 min 36 sek. als zu wenig aus. An dieser stelle möchte ich allerdings einmal meine Wechselzeit ins Spiel bringen. Wie schon geschrieben schraubte ich vor dem Wettkampf an allen Schrauben... Ich Analysierte genau was nötig ist um einen Wechsel durchzuführen und stellte fest, das ich viel zu viel in der Wechselzone erledige... (Trinken, Socken Anziehen, Helm aufsetzen, Brille Aufsetzen, Startnummer umtun, Neo Ausziehen,Schuhe anziehen und Energiereserven einpacken...) Also musste ich dieses radikal ändern um nicht so viel Zeit zu verlieren... Am ende blieben genau noch 4 Sachen übrig (Neo Ausziehen, Startnummer umtun, Schuhe Anziehen und Helm (mit Visier) aufsetzen). Die Schuhe müssen momentan leider noch drin bleiben weil meine Ratschenlösung auf dem Rad nicht gut schließbar sind.... Allerdings konnte ich diese 4 dinge auch viel einfacher Koordinieren, als die vorherigen 8 Dinge... und so Wechselte ich nicht so schnell wie Kollege König, Tammo aber doch im Durchschnitt nur 10 sek. Langsamer als die 3 erstplatzieren unserer Veranstaltung in einer Zeit von 2min 9 sek. Diese Zeigt mir mal wieder, wenn man mit dem nötigen ehrgeiz an eine Sache herrangeht, wird man am ende auch belohnt!
Anschließend folgten die harten 44 km Rad. Auf dem Rad nahm ich sehr schnell den 3ten Platz ein, dieses war nicht ganz mein Ziel, aber damit konnte ich auch gut Arbeiten... Eigentlich wollte ich mir einen guten Vorsprung beim Schwimmen holen und diesen dann über die ersten beiden Berge bringen um anschließend auf der etwas Flacheren Strecke die Kurbel richtig zum Glühen zu bringen und die Konkurenz über das Limit zu führen... von Platz 3 Versuchte ich diese Taktik dann aber genauso durchzuführen und konnte mich sehr lange auf der Position halten... Als mich dann der ein oder andere doch überholte und ich nicht wie üblich ein wow was hast du beim Schwimmen gemacht zu hören bekam sondern nur einen Anstrengenden Blick bekam wusste ich, hier sind so einige am Limit! Das Tempo konnte ich dann über die ganze Distanz ganz gut halten und so ging es dann wieder mit viel Schwung in die Wechselzone...
Dort wollte ich dieses mal auch etwas schneller sein und so ließ ich die Schuhe direkt am Rad und stellte bloß das Rad ab und zog den Helm aus sowie die Laufschuhe an. Die Wechselzeit von 1min 7sek war demnach auch wieder Top und nur ging es auf meine Todesdisziplin dem Laufen...
Meine Renntaktik sah so aus, das ich alle schnellen läufer entweder durch das schnelle Rennen so weit nach hinten Reiche das Sie erst gar nicht in meine Reichweite mehr kommen können oder falls diese das Tempo mitgegangen sind, so weit auf mein Niveo herunterbekommen hab, das wir gleichwertig Laufen. Das ich beim Laufen keinen einzigen der vor mir liegenden mehr einholen könnte war mir durchaus bewusst und so konzentrierte ich mich wirklich auf die, die von hinten kamen! Aber als erstes galt es sich um mich selber zu kümmern, den Laufen bei solchen Temperaturen bringen mich ruck zuck auf Übertemperatur!!! Ich wusste natürlich genau das die Verplegungsstation bei 2km lag und so galt es dort das erst mal sich abzukühlen und etwas zu sich zu nehmen... (Ein Dank an die tollen Helfer dort!) Beim Laufen ging ich dann immer wieder voll an die Grenzen, ich merkte leichte stiche in den Seiten die Übertemperatur am ganzen Körper und die schweren Beine. Doch dank meiner Streckenkenntnisse konnte ich dieses immer vor kleinen anstiegen beseitigen und kam so nach und nach dem Ziel näher! Als ich dann als 9ter mit einer Zeit von 02:33:34 ins Ziel kam war ich super fertig und Glücklich! Meine Gesamtzeit sowie die Einzelzeiten (1400m Schwimmen / 00:20:49
44 km Rad / 01:19:50 und 10 km Laufen / 00:48:37) und Wechselzeiten waren Super Geil und so freue ich mich wirklich mal sagen zu dürfen, diese Zeit und das Rennen waren das absolute Maximum zu dem was ich im moment in der Lage bin! Jetzt gilt es sich auf den Wettkampf an der Möhne einzustellen um anschließen nochmal 2*3 Wochen Training (unterbrochen durch Frankfurt) die Leistung zu bestätigen / etwas zu verbessern... für das nächste Jahr Plane ich jetzt ebenfalls schon, aber ich hab ja gelernt das man als Triathlet mit Prognossen und Aussagen eher Vorsichtig sein muss . Als letztes möchte ich mich nochmal bei allen Helfern bedanken, die mich glaub durch das schöne Trifun Triko noch etwas mehr als alle anderen angefeuert haben! Also danke und bis morgen oder Samstag!

Im Anhang noch eine Auswertung meiner Rennen in dieser Saison...


Dateianlage:
Rennauswertung 2013.xlsx
 
Droste
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zuletzt bearbeitet 09.07.2013 | Top

RE: Hennesee 2013

#2 von Horst , 09.07.2013 23:40

Hi André,

schöner Bericht. Besonders interessant finde ich dein Analysen und mit welchen Maßnahmen du darauf reagierst.
Sehr spannende Sache. Weiterhin viel Erfolg dabei.

LG Horst

 
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